Donnerstag, September 14, 2006

Weil kein Eintrag vom Himmel fällt

Da ich mir der ungewöhnlich und bedauerlich langen Zeitspanne des letzten Blogs natürlich durchaus bewusst bin, wieder einmal eine kurze Erklärung, eine abermalige Rechtfertigung vor dem Herren, die anscheinend schon fast eher Regel als Ausnahme darzustellen scheint. Abgelenkt durch die dichtgedrängten sozialen Verpflichtungen der letzten Zeit, in einem semipermanenten Zustand geistiger Umnachtung, sozusagen Nebenerscheinung jener dichtgedrängten sozialen Ereignisse, ohnmächtig und hilflos aufgrund des Nichtvorhandenseins einer virtuellen Verbindung zur Aussenwelt, blieb es mir leider verwährt, meinen literarischen Schließmuskel zu öffnen und herausregnen zu lassen, was unbedingt heraus wollte. So eine Scheiß Metapher... Das sind wahrscheinlich die letzten Überreste der Schwab'schen Fäkaliendramen, die anscheinend schnell verdaut und noch schneller ausgeschieden werden wollen, nur um dem Synonym Diarrhoe alle Ehre zu machen. Jetzt ist es aber genug mit Verdauungstrakten und Stoffwechsel induzierten Metaphern, Zeit sich anderen Aspekten des Lebens zu widmen.

So bleibt mir wahrscheinlich nur zu berichten, dass ich am letzten Wochenende noch einmal den Sommer verabschiedet habe, in Form eines Strandurlaubes in Pula/Kroatien mit 17 anderen Austauschstudenten aus insgesamt 9 oder 10 Ländern. Eine sehr willkommene und angenehme Erholung nach den ursprünglich doch relativ anstrengenden ersten Tagen in Budapest. Es gibt in meinem Hinterkopf den Plan auch Fotos von diesem Roadtrip zu posten, der zur Zeit jedoch daran scheitert, dass sich noch keine Fotos von diesem Trip in meinem Besitz befinden...

Im Allgemeinen nun noch einige Beobachtungen meiner bisherigen Zeit hier: Es ist um einiges schwerer hier Ungarn als andere Ausländer kennen zu lernen, vermutlich weil eine selbstverständliche geografische sowie eine eventuelle Unkenntnis der hiesigen Stadt alle quasi Touristen immer wieder Zusammenzuführen, so trifft man an irgendwelchen beliebigen Orten immer wieder bekannte Gesichter.

Meine Kurse sollten alle diese Woche starten, nur dass dies niemand so genau nimmt und die Termine in zwei Wochen dann persönlich mit dem Vortragenden fixiert werden. Es ist hier möglich auf die persönlichen Wünsche jedes einzelnen Stdenten einzugehen, herrscht doch ein relativ familiäres Klima. So befindet zum Beispiel in meinem Milch und Fleischlabor nur noch ein anderer Student... In anderen Kursen sind jedoch oft bis zu acht Studenten zugegen. Mehr können vermutlich wegen der ungemein allgegenwärtigen Disorganisation kaum aufgenommen werden.

Meine literarische Schöpfungskraft neigt sich jetzt schon eher dem Ende zu, mein symbolischer Muttermund schließt sich so langsam (so ganz ohne Körpervorgänge gehts dann doch nicht), also werde ich noch versuchen mit noch einigen Bildern meine Eindrücke zu untermalen....