Unruhen (Wort der Woche)
Um nun doch gleich mehreren Anfragen zu antworten, die mir diesbezüglich untergekommen sind, hier nun ein kleiner Erfahrungsbericht eines temporären Ortsansässigen, mehr oder weniger Unbeteiligten über die Vorkommnisse in Budapest. Ich bekomme von den Unruhen nicht nur was mit, ich bin mittendrin. So wird der Weg zur Uni dadurch erschwert, dass er am öffentlichen Radiosender vorbei führt, der ja 1956 der Ursprung der Aufstände gegen das kommunistische Regime darstellt. Aufgrund seiner geschichtsträchtigen Bedeutung ist jene besagte Straße mit teilweise bis zu rund 50 Polizisten gesperrt... So sind wir am Dienstag in der Nacht am direkten Heimweg gehindert worden, nur um in späterer Folge unseren Platz, Rákoczi tér, verwüstet vorzufinden. Dies veranlasste uns, dazu mit Videokamera bewaffnet so schnell wie möglich wieder auf die Straße zu gehen und uns mit einigen Ungarn zu unterhalten. Dabei wimmelte es nur so von Boots- und Bomberjackentrangenden, kahlrasierten, SS-Lieder gröhlenden Aufständischen, aber auch von ganz normalen deutschsprechenden Musiklehrern, die nur dort waren, um auf ihr Auto aufzupassen und uns unkundige Auswärtige unter vermehrtem Palinka-verzehr über die Hintergründe der ganzen Geschichte aufzuklären. War ansonsten aber eigentlich ein ruhiger Abend.
Da ruhige Abende aber eigentlich langweilig sind, gings am Mittwoch wieder um halb zwei auf die Straße, nur um noch etwas aktiveres sightseeing zu betreiben. So wurden wir dank perfekten Timings Zeugen davon wie die Polizei die vermeintlich grösste Kreuzung in Budapest (das Oktogon) von Aufständischen befreite, quasi leerfegte. War ein ziemlich beeindruckendes Ereignis, vor allem wenn auf einmal rund 100 Leute auf dich zuflüchten, oder wenn aus zwei alten sowjetischen Transportern um die 60 komplett ausgerüstete Polizisten herausspringen und an dir vorbei auf den Platz stürmen. Übrigens verdient Tränengas (oder wie von Andrea übersetzt traingas) seinen Namen zurecht.... waren vielleicht doch etwas zu nah dabei. Dennoch hab ich leider noch keine Reiterstaffeln gesehen, vielleicht in den nächsten Tagen.
Um mir dann jedoch das Gefühl zu geben, mittendrin statt nur dabei zu sein, entschlossen sich einige Randalierer, mir die Scheibe an der Beifahrertür einzuschlagen, indem sie sich das einzige Ausländische unter 50 Autos am Parkplatz aussuchten ohne mir den Radio oder irgendwas anderes zu entwenden. Dies senkt natürlich meine moralischen Bedenken, nun selbst auch noch ein Auto anzuzünden...
Da ruhige Abende aber eigentlich langweilig sind, gings am Mittwoch wieder um halb zwei auf die Straße, nur um noch etwas aktiveres sightseeing zu betreiben. So wurden wir dank perfekten Timings Zeugen davon wie die Polizei die vermeintlich grösste Kreuzung in Budapest (das Oktogon) von Aufständischen befreite, quasi leerfegte. War ein ziemlich beeindruckendes Ereignis, vor allem wenn auf einmal rund 100 Leute auf dich zuflüchten, oder wenn aus zwei alten sowjetischen Transportern um die 60 komplett ausgerüstete Polizisten herausspringen und an dir vorbei auf den Platz stürmen. Übrigens verdient Tränengas (oder wie von Andrea übersetzt traingas) seinen Namen zurecht.... waren vielleicht doch etwas zu nah dabei. Dennoch hab ich leider noch keine Reiterstaffeln gesehen, vielleicht in den nächsten Tagen.
Um mir dann jedoch das Gefühl zu geben, mittendrin statt nur dabei zu sein, entschlossen sich einige Randalierer, mir die Scheibe an der Beifahrertür einzuschlagen, indem sie sich das einzige Ausländische unter 50 Autos am Parkplatz aussuchten ohne mir den Radio oder irgendwas anderes zu entwenden. Dies senkt natürlich meine moralischen Bedenken, nun selbst auch noch ein Auto anzuzünden...
3 Comments:
Der OFF!Schreibst du noch imma so vül! is dia fad? Najo unser Internetcomputer daham is hin! Den Comment hob i in da Schul gmocht!
Najo mfg dein LIEBLINGSBRUDER!!!!
hab i das jetzt richtig verstanden, dass sie dein auto klassisch aufgebrochen haben?
falls so, dann muss i mi schon über deine trockene sarkastische wortwahl und gelassenheit wundern. oder ist der zustand echt so arg, dass man das nur noch mit einem "lächeln" der versicherung weiterleitet...
p.s.: i schreib dir demnächst mal ein mail. haben ja doch schon länger nix mehr von einander gehört.
mfg
Zeit vergeht. Doch ist ein Uhrwerk schon allein Zeit? Entropie legt auch hier ihre Spur. Wir gehen jetzt schon unsere eigene Wege... Grüß deine Zeit von mir....
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