Samstag, August 26, 2006

Lied des Tages LXXXIX

inpiriert durch die Maggie, eine Landschaftsarchitektin und quasi kurzzeitige Mitbewohnerin, die sich ebenso wie ich an At the drive-in erfreuen kann, welche ja die erste namentlich erwähnte Band dieses Blogs darstellen und somit sowieso einen Sonderposten innehaben. Nichtsdestotrotz

One Armed Scissor - At the drive-in
Relationship of command

Erste Eindrücke und gute Sarmariter

Nachdem seit meinem letzten Post nun doch schon einige Zeit vergangen ist, folgt nun eindlich ein erster kurzer einseitiger Gedankenaustausch meinerseits. Seit heute weiß ich endlich, wo ich wohnen soll, am Rakoczi ter, im VIII. Bezirk, direkt im Hurenviertel, jedoch in mittlerer Schlagdistanz zur Uni. Den Rest meiner haarschwund WG bilden ein ursprünglicher oberpfälzer Bayer, sowie ein extrem ruhiger Franzose aus Paris, ihreszeichen beide Studenten der Wirtschaft. Bezogen werden kann die Wohnung erst ab Montag oder Dienstag, da sie zur Zeit noch komplett renoviert wird. Deswegen haben wir zum Glück einen vorübergehenden Unterschlupf bei zwei Freisinger Studentinnen gefunden, nachdem diese beiden ja auch schon den Benny aus Bonn bei sich wohnen lassen. Ziemlich freundliche Leute diese Bayern...

Heute ist ja die Budapestparade, so eine Art Loveparade auf Pußta, dort werd ich dann auch noch hinschauen, und mich etwas den durch elektronische Musik hervorgerufenen Bewegungsdrang hingeben... oder eben nicht. Die ersten Tage waren ja nichts für schwache Gemüter, jeden Tag stundenlang auf Wohnungssuche durch die Stadt wandern, abends jeweils irgendwelche Erasmus Veranstaltungen und dementsprechend wenig Schlaf fordern ihren Tribut. Ausserdem gibts heut abend wieder irgendein Pubcrawl zum Gedenken irgendeines schottischen Schriftstellers.

Meine ersten Eindrücke aus Budapest bleiben jedoch ziemlich österreichisch im Generellen. Das meistgetrunkenen Biere sind die beiden ungarischen Dreher und Arok Aszok (oder so ähnlich- merk mir den namen net) dicht gefolgt von Gösser und Kaiser. Außerdem sind Unmengen von deutschem und tschechischem Bier erhältlich, sowie einige Schmankerl wie Steffl Bräu. Aber eigentlich gibts so gut wie alles aus österreichischer Produktion, an jeder Ecke befindet sich eine Erste Bank oder eine Raiffeisen und deutsch spricht sowieso fast jeder, vor allem die ganzen deutschen Erasmusstudenten, die mich selbst meine Sprachwurzeln schon fast vergessen lassen haben, wa? Darum verabschiede ich mich vorerst in unbändiger Angst vor abermaliger Heimholung... der Baron

Dienstag, August 22, 2006

Lied des Tages LXXXXVIII

Roadhouse Blues - The Doors

gehört beim Eintreffen meiner zeitlichen begrenzten neuen Heimat, das erste große Gebáude, das ich gesehen hab war übrigens das Meriott... außerdem wurde das Lied beim Geburtstag meines edlen Spenders gespielt - eine klassische Zweifachnomminierung

I got my eyes on the road, my hands upon the wheel

(...)

When I woke up this morning I got myself a beer

(schau ma amal)

Sturmwarnung

Alles klar, um übermássigen email-verkehr zu vermeiden, hier nun eine kurze meldung über mein Befinden. Bin gut in Budapest angekommen, die stadt ist noch einem etwas desolaten zustand nach dem gestrigen sturm, ausgerissene Báume überall verwehter Müll, sowie auch einige - wie mir berichtet wurde - Lacken antiperistaltisch ausgeschiedener Mageninhalte. Dies jedoch nur der vorangegangenen Feierlichkeiten zu 1006 Jahren Ungarn.

Ich hab ja heute das erste Mal von meinem Tandem Partner gehört, der mich im Juni kontaktieren sollte. Dies sollte mir bei den bevorstehenden Aufgaben, wie zum Beispiel der Wohnungssuche behilflich sein... Die Ausstauschstundenten, die ja angeblich alle in meiner Herberge wohnen sind mir noch nicht untergekommen, nur ein paar Drifter, hauptsáchlich laute englánder...

Budapest selbst ist, von dem mir bis unter die Retina gekomen ist, keine schlechte Stadt zum studieren, nur zum Autofahren. Denn obwohl ich sofort gewusst habe, wo sich meine Herberge befindet, hat es ungefáhr 50 Minuten gedauert bis ich dank der vielen Einbahnen auch nur in die Náhe gekommen bin... so der erste Eindruck. Sobald die Wohnungsdifferenz überwunden ist, wird es hoffentlich ausführlichere Beschriebungen und durchdachtere Blogs geben. die Tastatur ist wirklich sehr gewohnungsbedürftig... für was werden áéúóűő benötigt, wenn kein Bedarf für ein Umlaut A besteht - komische Sprache.

Donnerstag, August 17, 2006

Lieder des Tages LXXXXIV - LXXXXVII

Nachträglich wieder einmal ein paar Lieder des Tages:

Kashmir - Led Zepplin
gehört in einer Kneipe in Washington DC, weil der Barkeeper in unserem Ethanolkatalysiertem Gespräch mit mir über Led Zepplin diskutiert und auch gleich angespielt hat

Yesterday I Met John Lennon - Eye Searching Sun
mach langer Zeit wieder einmal beim autofahren angehört

New Noise - Refused
gespielt in meiner letzten Nacht in Graz, bei der ich mitm Stocki wieder einmal im Nachtexpress war, wo sonst...

Rock Island Line - Johnny Cash

Sonntag, August 13, 2006

Ein letzter Gruss

...aus den Vereinigten Staaten. Heute gehts naemlich wieder nach Hause, sodass schon fast geneigt waere zu sagen endlich, weil daham is jo soch am schensten. Uebrigens bin hier fuer ein kleines Tippspiel: Derjenige, der mein derzeitiges Gewicht am genauesten schaetzt, kriegt beim Gackern ein Bier. Wie sehr haben Burger, Fries, Steaks and Milkshakes ihre rundlichen Spuren an meinem Koerper hinterlassen? Die Aufloesung erfolgt am Dienstag (quasi der Einsendeschluss) direkt auf dieser Homepage. (zur Information, mein Gewicht vor der Reise betrug 78,9 kg (175,3 lbs).

Uebrigens, ich glaub in Europa ist bereits vor zwei Tagen das neue Mars Volta Album herausgekommen, nur so zur Information.

Freitag, August 11, 2006

Lied des Tages LXXXXIII

because we've been visiting the tomb of the unknown soldier today at Arlington Cementary, a tribute to an 'honoured American soldier unknown but to Bog'

Unknown Soldier - The Doors

Dienstag, August 08, 2006

Maenner mit grossen Haenden

Gibt es irgendeine Statistik, wer die groessten Haende in der NBA hat? Natuerlich neben den offensichtlichen tellergrossen Pranken von Shaquille O'Neal. Ich war ja gestern im NBA Store in der 5th Ave. und da hats so Abdruecke gegeben (meine zugegeben zierlichen Handerln passen bis auf jeweils einen halben Zentimeter an den Fingerspitzen in die blosse Handflaeche Shaqs...), daher glaub ich aber auch zu wissen, wem die zweitgroessten Haende von bekannten NBA Spielern gehoeren. Eine Aufgabe fuer den Riddler...

Lieder des Tages LXXXVII - LXXXXII

Across 110th Streeet - Bobby Womack

Metro - System OF A Down

Dazed And Confused - Led Zepplin
weil wir des in einem Hutgeschaeft in der 5th Ave. gehoert haben und ich mir ein Polo dieser Band auf unserer Reise gekauf habe, (ebenso wie einen Hut, aber nicht in diesem gschaeft

Don't Stop Believing - Journey
aus dem Joshua Tree, einer 80er Bar in der die original Videos zu sehen sind

Hast Du Mi Heute Schon Jodeln Ghoert - Rinnegger Quintett
gehoert bei unserem Gastgeber, einem gebuertigem Murauer, dem die Heimaat doch etwas abgeht, wie man sieht. Des lustige dabei is, dass wir gestern mit ihm (dem Pintar Ernst) und dem Sandner Hans, die ja beide ehemalige Schulkollegen vom Herrn Noll in Tamsweg sind, in einem Argentinischen Steakhouse waren, in dem da Trause schon vor zufaellig vor zehn Jahren mit seinen Eltern war.... die Welt ist ein Dorf

August 8th - NOFX
Dank dem Riddler, haett i mir aba sowieso schon gedacht.

Montag, August 07, 2006

Harlem Nights

Die Reise nach New York City verlief wider Erwarten optimal. Der China Town Bus (www.fungwahbus.com) erwies sich als ueberhaupt nicht heruntergekommen...eigentlich ziemlich langweilig. Die Ankunft brachte dann jedoch schon ein bisschen mehr Unterhaltung. Nicht zum ersten Mal auf dieser Reise kamen wir total und absolut blank bezueglich der geographischen und auch anderwertigen Begebenheiten der neuen Destination in dieser an. Durch den informativen Plan in der Ubahn konnte wenigstens eine ungefaehre Ahnung ueber das Befinden unserer Herberge und in weiterer Folge ein ungefaehrer Wegweiser wohin wir mit der Ubahn fahren sollten erarbeitet werden. Hier waere es natuerlich klueger gewesen, sich vorher etwas ueber New York zu informieren, da man sonst ja in einer ziemlich schlechten Gegend an der suedlichen Grenze Harlems herauskommen kann in der kein Taxi stehen bleibt, eben weils so eine schlechte Gegend ist, wie einem ein aeusserst freundlicher New Yorker (Oximoron) dann verraet. Durch aussergewoehnliches Glueck (wie der freundliche New Yorker sagte) konnte dann jedoch ein Taxi aufgetrieben werden und wir begaben uns somit auf die andere Seite des Central Parks, was zwar auch nicht die beste Gegend ist, aber immerhin besser... vorerst. Denn obwohl in New York die Ubahnen 24 Stunden fahren, trifft das nicht auf alle zu, so gilt es sich am besten vorher zu informieren, ob bzw. welche local trains (und nicht express trains, da diese nur an bestimmten und nicht an allen Stationen haelt) noch fahren, sodass man noch sicher heim kommt und nach einem gemuetlichem Abendessen mit anschliessendem Drink um ein Uhr nachts nicht ploetzlich an der 125. Strasse die einzige Ausstiegsmoeglichkeit vorfindet. Fuer alle, die sich nicht so in NYC auskennen, handelt es sich hierbei um das imaginaere Zentrum Harlems. Leider konnte ich meine Reisekollegen nicht davon ueberzeugen diese 22 Blocks nach hause doch zu fuss zu bewaeltigen, trotz meiner messerscharfen Logik ('Ich bin noch nie ausgraubt worden, hab noch nie gsehen wie irgend jemand angschossen wird und bin selbst auch noch nie angschossen worden.... wieso sollt des grad heut passieren?'). Also kamen wir nach einer wiederum ungewoehnlich langen Wartezeit, weil wir uns schon wieder nicht ausgekannt haben, in einer Ubahnstation mit unuebertriebenen 50 Grad endlich kurz vor zwei in unserer Herberge an. (Hier die Bitte an den Riddler, mir mitzuteilen wie der erste Song in Jackie Brown ('walking down 110th street') heisst, da er noch nachtraeglich zum Song des Tages gekuert worden sein wird)

Sonntag, August 06, 2006

Lied des Tages LXXIX - LXXXVI

Hier nun in nicht chronologischer Reihenfolge ein Nachttrag einiger, wenn nicht aller Lieder des Tages, die dieser Urlaub bisher hervorgebracht hatte.

Gotta Get Away - The Offspring
weils als eines der besten Offspring Lieder im Apple store Chicago auf jedem iPod zu finden ist, was mich doch sehr erfreut hat.

HotHotHot - Buster Pointdexter
unbedingt mit Video anschauen!!!!

Hier nun ein elongierter Gruss an einen schwedischen Vergangenen, der zugegeben hat, dieses Blog nicht zu lesen, aber dennoch:
Teenage Wasteland - The Who
gehoert in einer komplett abgefuckten Hafenkneipe in Provincetown, ok nicht total abgefuckt, da ohne Rauch (weil Rauchen in den Lokalen verboten ist) ohne Gluecksspiel (weils verboten ist) und ohne heruntergekommene Freundenmaedchen (hoechstens Freudenjungen, da kenn ich mich nicht so aus.

Ausserdem noch, da es mir im Schlaf in P'town ohne weiteres zutun eingeflossen ist:
Meine Freunde - Die Aerzte

I Walk The Line - Johnny Cash
weil des bei irgendeiner Werbung die ganze Zeit vorkommt

Alabama Song - The Doors
da dieser song bereits in Der Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony von Bert Brecht erwaehnt wird ( im Jahre 1928) und ich des hier gelesen habe

Ready To Go - Republica
weils vor besatem Red Sox Spiel angestimmt wurde, um die Menge aufzuheizen (das vorher gespielte Lied Teenage Wasteland wurde aufgrund uebermaessiger Wiederholung als abermaliges Lied des Tages ausgeschlossen, Anm. d. R.)

L'Via, L'Viaquez - The Mars Volta
das erste Mal das Video gesehen und zwar im Hard Rock Cafe am Times Square

Dienstag, August 01, 2006

Ein Provinzstaedtchen

Also nun wieder zurueck in Boston nach einem Ausflug nach Cape Cod... Strandurlaub vom Urlaub sozusagen. Wie gesagt waren wir uns bis zuletzt nicht im Klaren, wohin wir nun endgueltig fluechten sollten, nachdem unsere Herberge nach zwei Tagen vollkommen ausgebucht war. Durch ein Gepraech mit der 'Rezeptionistin' in unserer Herberge kamen wir zur Erkenntnis, dass die schoensten Straende auf dem Cape so weit draussen wie moeglich liegen (hier nun die Bitte an den ungebildeten, aber interessierten Blogleser sich selbst ueber die geographischen Begebenheiten dieser Lokalitaeten zu machen...). Ausserdem nmeinte sie ganz nebenbei, dass in Provincetown eine ganz eigene 'community' zugegen sei, die einen Ausflug dorthin auf jeden Fall wert ist. Also mit der Faehre ab nach North Truro, direkt neben dem vermutlich erholsamen Provinzstaedtchen. Beim ersten Ausflug nach Prvincedowntown nahm die scheinbar beilaeufige Randbemerkung der Hostelesse immer konkretere Formen an, auch wenn die drei naiven Lavanttaler Gefaehrten eine beschaemend lange Zeit gebraucht hatten, um die subtilen Zeichen zu deuten. Denn weder die drei rein maennlichen Paerchen unter den rund 60 Leuten auf der Faehre (eine ungewoehnlich hohe Zahl?), noch die Ramschlaeden mit lauter Kitsch, nur unterbrochen durch so graphisch bezeichnende Laeden wie Toyz of Eros oder The Leather Factory mit rein maennlichen Schaufensterpuppen, die hohe Dichte an freizuegigen Lederjackets, noch die massive Anzahl von middle-aged Hundebesitzern rief irgendeine Regung der Verwunderung bei uns hervor. Erst als uns doch noch einige doppelt beglatzte, zweifach schnurrbaertige, bibegliederte Lebensgemeinschaften direkt aus der Blue Oyster Bar ueber den Weg liefen, kam die Erkenntnis zu uns wie die ... Jungfrau zum Kind und der Begriff 'community' begann endlich einen Sinn zu ergeben.

Wir verbrachten also unsere Zeit am Strand, der mir einen derartigen Sonnenbrand bescherte, dass meine Haut und der zum Abendessen gegoennte Hummer einen nahtlosen Uebergang bildeten, um am Abend beim Dragqueen-Karaoke noch anstaendig mitzufiebern. Das vermeintliche Ende des Abends bedingte dann die aeusserst humoristische Aussage eines Reisegefaehrten: 'Gemma irgendwohin, wo sie net so a ... Musi spielen, I haett lieber irgendwas.... peppiges!' Gut gebruellt Loewe. Vor unserem Hotel trafen wir dann noch eine Gruppe von illegalen polnischen und slowakischen Saisonarbeitern an, die mit ihrem selbstgebrannten Vodka aufwarteten. Aeusserst bizarr.

Wie dem auch sei, gestern gings wieder zurueck nach Boston, wo wir uns am Abend noch die zugegeben sehr interessante Ausstellung des huttragenden (Psychopathen) Guenther von Hagens 'Body Worlds 2' anschauten. Hier nun der Anlass fuer eine Darstellung eines kleines inneren Hoehepunkts sinnwidriger Verknuepfungen: Trause wollt die durch die offenen Koerper leicht gewonnene Erkenntnis der Lokalitaet der Nieren fuer einen zukuenftigen schmerzhaften Haken nutzen, am besten durch ein kleines rotes Kreuz an der Rueckseite meines weissen T-shirts, so wie einst Siegfried gezeichnet wurde, um von Hagen aeusserst schmerzhaft aus dem Leben gerissen zu werden. Hagen der ja eine nicht unbedeutende Rolle in Richard Wagners 'Goetterdaemmerung' spielt, auf dessen Szene mit dem bekannten Ausruf: "Zurueck zum Ring!" im Stueck 'Dichterdaemmerung' von Friedrich Duerrenmatt Bezug genommen wird, welches ich auf dem Herflug gelesen habe. Nach der Austellung nahmen wir noch ein Abendmahl bei Wendys zu uns, wo wir am Nebentisch drei Schweizer trafen, die sich ausgelassen ueber Planckverschiebungen und optische Leiter unterhielten und dergleichen unterhielten. Hier handelte es sich zweifellos um die drei Physiker ueber die nun wieder der Schweizer Duerrenmatt in seinem Stueck 'Die Physiker' schrieb, das ich in englischer Sprache im aeltesten bookstore Harvards gesehen habe, was Duerrenmatt eindeutig zum Autor dieser Reise macht... Zu verwirrend?

Wie dem auch sei, habe leider keine Zeit mehr die ausstaendigen Lieder des Tages zu posten, die kommen ein anderes Mal. Heut gehts noch zum Boston Red Sox Spiel und morgen dann nach NYC mit dem China Town Bus.